💡💡Weniger ist mehr – oder warum bei der Indoor-Ortung zu viele BLE- Beacons schädlich sind.

Hintergrund:Â
Im Notfall zählt jede Sekunde – vor allem, wenn ein Verunfallter bewusstlos in einem weitläufigen Gebäude liegt. Dank moderner Totmann-Apps wie jener von Uepaa ist schnelle Hilfe möglich – vorausgesetzt, die Indoor-Ortung funktioniert präzise. Was viele nicht wissen: Zu viele BLE-Beacons können das System nicht verbessern, sondern sogar gefährden. Warum das so ist, erklären wir hier.
‍1. Die Technik dahinter: BLE-Beacons und Indoor-Ortung
BLE (Bluetooth Low Energy)-Beacons sind kleine Sender, die in Gebäuden installiert werden. Sie funken regelmäßig ein Signal, das von Smartphones (z. B. mit der Uepaa-App) empfangen wird. Aus der Signalstärke (RSSI) lässt sich in etwa ableiten, wie weit ein Gerät vom Beacon entfernt ist – das Prinzip: Je schwächer das Signal, desto weiter weg der Empfänger.
‍2. Der Einfluss der Umgebung: Mauern, Menschen und Materialien
Bei der Planung einer Beacon-Installation ist die Umgebung entscheidend:
- Nassbauweise (z. B. Betonwände mit Armierung) dämpft das Signal stark.
- Trockenbau (z. B. Gipswände) lässt deutlich mehr Signal durch.
- Körperabschattung ist ein weiterer kritischer Punkt – liegt das Smartphone z. B. unter dem Körper des Verunfallten, wird das Signal zusätzlich stark gedämpft. Der menschliche Körper besteht zu ~70 % aus Wasser – und Wasser blockt Bluetooth-Signale effizient.
👉 Diese Einflüsse sind nicht nur theoretischer Natur – sie lassen sich physikalisch erklären. Wer’s genauer wissen möchte:
‍3. Warum „viel hilft viel“ hier nicht gilt
Ein häufiger Irrtum: Je mehr Beacons installiert sind, desto genauer wird die Ortung. Die Realität sieht anders aus. Wenn mehrere Beacons gleichzeitig empfangen werden – und das auch noch aus verschiedenen Etagen oder Räumen – wird das Signalbild unübersichtlich. Besonders problematisch:
- Das Smartphone wählt unter Umständen den falschen Beacon als „stärkstes“ Signal.
- In kritischen Momenten wird die Position falsch zugeordnet – schlimmstenfalls auf die falsche Etage.
- Das kann wertvolle Minuten kosten – im Ernstfall ein Risiko für Menschenleben.
‍4. Ein reales Beispiel: Wenn 400 Beacons zu viel des Guten sind
Ein Kunde liess sich von einem externen Anbieter über 400 Beacons in einem Gebäude installieren – mit dem Ziel: perfekte Ortung. Das Ergebnis? Signalüberlappungen in fast jedem Raum. In manchen Zonen wurden bis zu 10 Beacons gleichzeitig empfangen – aus unterschiedlichen Etagen. Die App konnte keine eindeutige Position mehr bestimmen. Das Vertrauen in die Technologie schwand – obwohl der Fehler nicht bei der Uepaa App, sondern in der physikalisch falschen Planung und Installation lag. Diese wurde weder durch Uepaa begleitet noch durch unseren Vertrauenspartner durchgeführt. Der Frust beim Kunde natürlich nachvollziehbar.
5. Die Lösung: Professionelle Planung statt Beacon-Flut
Unsere Partnerfirma hard&softWERK GmbH setzt handelt mit Augenmass und Professionalität:
- Standortanalyse: Wo sind Mauern, Abschattungen und Funklöcher?
- Zielgerichtete Ausleuchtung: Weniger, aber gezielt platzierte Beacons mit abgestimmter Sendeleistung.
- Individuelles Pegeln: Jeder Beacon wird so eingestellt, dass er exakt die richtige Reichweite abdeckt – nicht mehr, nicht weniger.
Fazit: Qualität statt Quantität
Eine punktgenaue Ortung rettet Leben – aber nur, wenn sie physikalisch sauber umgesetzt wird. Mehr Beacons bedeuten nicht automatisch mehr Genauigkeit. Im Gegenteil: Sie können das System überlasten und im schlimmsten Fall zur Fehllokalisierung führen. Deshalb gilt bei der Indoor-Ortung mit BLE-Beacons ganz klar: Weniger ist mehr.
Damit alles zuverlässig funktioniert – von der technischen Planung über die Installation bis zur Integration in die App – arbeiten wir eng mit unseren erfahrenen Partnern hard&softWERK GmbH zusammen. Das Ergebnis: Eine Ortungslösung aus einem Guss: schnell, effizient und kostengünstig. Für maximale Sicherheit im Notfall – und Vertrauen, wenn es darauf ankommt.
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